- Auch in unserer Region kämpfen wir mit unkontrollierter Vermehrung von unkastrierten Freigänger Katzen, die sich auch mit den bereits verwilderten Hauskatzen paaren. – um diesen Nachwuchs kümmert sich oft niemand – viele davon sind bzw. werden krank, leiden und sterben mangels medizinischer Versorgung – der Infektionsdruck steigt und trifft häufig auch kastrierte Freigänger – tausende von Vögeln, Eidechsen und Kleintiere werden getötet – die Tierheime sind voll mit dem Ergebnis dieser unkontrollierten Vermehrung und kümmern sich um diese Katzen, die oft auch schwer vermittelbar sind – im Tierheim landet nur die Spitze des Eisbergs, da diese Katzen schnell sehr scheu werden, verwildern und schwer aufzufinden sind – die Allgemeinheit, insbesondere die Tierschutzvereine müssen jährlich mit sehr viel Geld für die Nachlässigkeit von Katzenbesitzern eintretenDie Landesregierung hat im Rahmen der Katzenschutzverordnung die Kreisverwaltungsbehörden ermächtigt selbst zu entscheiden, regional oder flächendeckend die Kastrations- und Registrierungspflicht für Freigänger Katzen anzuordnen. Zum Schutz der Katzen und aus Gründen des Artenschutzes müssen Katzenbesitzer aus unserer Sicht verpflichtet werden, ihre Tiere zu kastrieren und zu registrieren. Weitergehend empfehlen wir, ähnlich wie bei Hunden über eine Steuer nachzudenken um die sich exponentiell vermehrende Katzenpopulation Schritt für Schritt einzudämmen. Die CSU-KREISTAGSFRAKTION hat im Landkreis Pfaffenhofen in Bayern den ersten Antrag gestellt, Details unter: https://www.landkreis-pfaffenhofen.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=7291&voselect=407 Wie positioniere Sie sich dazu?
Ich bin gerne mit Ihnen bereit dieses Problem anzugehen und die Katzenpopulation zu verringern. Wir müssen uns hier aber zusammensetzen und konkrete Maßnahmen diskutieren.
Ich würde es erst mal mit einer Aufklärungskampagne versuchen, dass Besitzer sich freiwillig registrieren und ihr Katzen kastrieren lassen. Am besten wäre es, nur kastrierte Tiere zu verkaufen oder verschenken.
Eine Katzensteuer wird aber meiner Meinung nach das Problem verschlimmern, da dann noch mehr Katzen freigesetzt werden. Ich würde Parallelen mit den wilden Hunden ins Sofia erkennen.
- Alle Gemeinden sind gesetzlich verpflichtet, sich um Fundtiere angemessen zu kümmern. Das beinhaltet die Aufnahme, Pflege und Versorgung sowie die notwendige medizinische Behandlung. Alle Gemeinden haben diese Pflichtaufgabe an die Tierschutzvereine delegiert. Allerdings deckt die Kostenerstattung dafür, je nach Struktur der verschiedenen Tierschutzvereine (mit und ohne angeschlossene Tierheime) transparent belegbar nur ca. ein Drittel der tatsächlichen Kosten. Wir Tierschutzvereine möchten für diese übernommene öffentliche Pflichtaufgabe kostendeckend entschädigt werden. Wie positionieren Sie sich dazu?
Ohne konkrete und gute Konzepte kann und werde ich keine finanziellen Zusagen machen. Außerdem muss immer im konkreten Fall einzeln entschieden werden. Wenn es also ein konkretes Problem mit einem Tierheim gibt, kann man immer auf mich zukommen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.
- als Landrätin /Landrat verantworten Sie auch die Veterinärbehörde. In unserem Rechtssystem haben wir Bürger die Kontrolle der Einhaltung auch von Tierschutzgesetzen und -Verordnungen und die konsequente Verfolgung von Verstößen mit unserer Wahl an die öffentlichen Organe delegiert und verlassen uns auf die zeitnahe Umsetzung. Wie werden Sie unser Veterinäramt darin unterstützen?
Gesetzliche Vorgaben beim Tierwohl müssen eingehalten werden
Leider sind in letzter Zeit einige Fälle von Missständen bei der Tierhaltung im Oberallgäu bekannt geworden. Hier ist konsequentes Handeln erforderlich.
Viele kleine Bauernhöfe und auch die Älpler machen eine gute und lobenswerte Arbeit, um uns gute Milchprodukte zu liefern und auch unsere Kulturlandschaft zu erhalten. Schwarze Schafe bringen leider viele Unschuldige mit in Verruf. Deswegen brauchen wir mehr Veterinäre zur überraschenden Kontrolle und auch zur Beratung der Bauern in der Aufsichtsbehörde. Durch Überlastungsanzeigen bei der bayrischen Staatsregierung muss die Anzahl der Tiermediziner erhöht werden. Bis mehr Veterinäre da sind, muss man sich aber auf die schlimmsten Fälle konzentrieren und damit zuerst auf eher große als auf kleine Höfe. Bei Bekannt werden von Missständen muss dann konsequent durchgegriffen werden, Fristen gesetzt und verstärkt kontrolliert werden.
Genauso sehe ich es bei den Lebensmittelkontrolleuren. Auch hier muss die Stellenanzahl durch Belastungsanzeigen erhöht werden, damit wir weiterhin einwandfreies regionales Essen in Restaurants und im Landen bekommen
- Auch vor dem Hintergrund immer komplexerer Anforderungen, steigender Kosten, sich verändernden Gesellschaftsstrukturen und rückläufigem Ehrenamt brauchen wir auch im Tierschutz Konzepte, um die Versorgung von Fund- und Abgabetieren gemäß unseren Gesetzen zu gewährleisten. Das ist nicht allein mit Geld zu lösen. Wie positionieren Sie sich zur Zukunftssicherung von Tierheimen im Oberallgäu?
Die Menschen, die sich hier in diesem Ehrenamt engagieren, leisten eine tolle Arbeit. Wer dies im Ehrenamt macht, macht dies auch mit Herzblut und damit am besten. Deswegen würde ich dies gerne so lang wie möglich im Ehrenamt belassen. Dazu muss man aber auch den Menschen für ihre Arbeit Anerkennung zukommen lassen. Hierzu würde ich aber das Gespräch mit Ihnen suchen.
Falls es irgendwann nicht mehr reicht, fällt diese Aufgabe an die öffentliche Hand zurück und muss dann von öffentlicher Stelle gemacht werden.