Auch das Architekturforum hat mich angeschrieben.
Denken abseits vom Kirchturm:
Was halten Sie von einer Fortsetzung des ‘Runden Tisches Baukultur‘ der Allgäu GmbH zur Stärkung von Regionalplanung und interkommunaler Zusammenarbeit?
Ich bin für eine Fortsetzung, da ich mich immer für einen Austausch einsetzen werde.
Heimatort – bist du wieder gewachsen!:
Haben Sie Ideen zur Eindämmung der überbordenden Flächenversiegelung im Allgäu?
Betriebsblindheit ist heilbar:
Was halten Sie davon, die politischen Entscheidungsträger durch Kreisbaumeister und Gestaltungsbeiräte auf Landkreis-Ebene intensiver zu begleiten?
Einen Kreisbaumeister am Landratsamt halte ich für eine gute Idee. Ein gut organisierter Runder Tisch Baukultur wäre auch ein Gestaltungsbeirat.
Kann denn Schönheit Sünde sein?:
Wie würden Sie die vordringlichen Handlungsfelder ‘Wohnen‘ und ‘Mobilität‘ hinsichtlich einer qualitätvollen und nachhaltigen Gestaltung der Region fördern?
Um das Thema Wohnen nachhaltig zu gestalten, würde ich durch Dachgeschossausbau, Überbauung von Lebensmittelmärkten mit Wohnungen und weiteren Maßnahmen nachverdichten.
Ich würde auch eine sozial verträgliche energetische Sanierung (Dämmung und Heizung) der Wohnbebauung, wie z.B. der SSW- Gebäude angehen.
Bei der Mobilität setze ich auf den Wasserstoff. Durch die Gründung der Allgäuer Wasserstoff Werke analog zum AÜW für Strom möchte ich dezentral Wasserstoff herstellen und vertreiben und verkaufen. Dazu müssen anfänglich mindestens zwei Standorte (z.B. Lauben, Raum Immenstadt- Sonthofen) Tankstellen errichtet werden, die mit Algen, die bei Belichtung Wasserstoff herstellen, sich selbst mit Treibstoff versorgen. Dies wäre auch wichtig für einen kostengünstigen ÖPNV, der deutlich verbessert werden muss, um attraktiv zu werden. Auch hier soll der Wasserstoff als Treibstoff verwendet werden.
Außerdem möchte ich die Regionalbahn auch außerhalb der Strecke Kempten- Oberallgäu, am besten im gesamten Allgäu, als Kernstück des ÖPNVs. Im Oberallgäu gehören auch die Orte wie Wildpoldsried, Betzigau, Bühl am Alpsee, Ratholz, usw. an die Allgäubahn angeschlossen.
Baukultur – die wohl wichtigste Nebensache der Welt:
Würden Sie ein `Haus der Baukultur` an zentraler Stelle im Allgäu ideell mittragen und auch finanziell unterstützen, um eine breite Öffentlichkeit für die Thematik zu gewinnen?
Ich bin immer offen für neue Ideen, wobei dieses Haus der Baukultur mit allen Landkreisen in Allgäu verwirklicht werden sollte. Ideell kann ich diese Idee mittragen, aber ohne ein genaues Konzept, werde ich keine finanziellen Zusagen machen. Außerdem muss das Konzept überzeugend sein.
Auch in Zukunft kühlen Kopf bewahren – aber wie?:
Welche Konzepte würden Sie zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz in unserer gebauten Umwelt anstreben?
Zur Klimaanpassung muss im Oberallgäu der Wald fit gemacht werden für die Zukunft. Durch Beratung von Waldbesitzern und konsequente Förderung muss der Bergwald mit klimaresistenteren Baumarten schrittweise neu bepflanzt werden, da die Fichte Trockenheit und höhere Temperaturen schlecht verträgt. Auf diese Weise kann unsere Kulturlandschaft erhalten werden.
Bei Klimaschutz setze ich auch eine energetische Sanierung aller Gebäude. Hier muss der Landkreis mit seinen Liegenschaften und Beteiligungen (SWW) mit gutem Beispiel vorangehen.
Der wichtigste Baustein für mehr Klimaschutz sind für mich die Allgäuer Wasserstoff Werke. Natürlich sollen wir auch die anderen regenerativen Energien weiterhin nutzen und gegebenenfalls ausbauen, aber ein konsequenter dezentraler Ausbau der Wasserstofftechnologie löst die Herausforderungen beim Klimaschutz und der Mobilität.